Romans 5

Datum: 28.2.2002 Stelle: Römer 5:6-21 Was sagt die Bibel zur sog. »Erbsünde«? -- Alle Menschen sind zuerst Gottlose und schwach (Röm.5,6). -- Alle Menschen sind zuerst Sünder, und für solche ist Christus gestorben (Röm.5,7). -- Alle Menschen sind zuerst Feinde Gottes (Röm.5,10). -- Alle Menschen haben gesündigt (Röm.5,12.14), deshalb müssen sie auch alle sterben (Röm.5,12). Warum haben sie alle gesündigt? Weil die Sünde durch Adam in diese Welt gekommen ist (Röm.5,12). Das ist gleichzeitig die Erläuterung von Röm.5,15: Durch Adams Sünde sind wir alle gestorben, nämlich mittelbar dadurch, weil wir alle an der Sünde teilgenommen haben, die Adam in die Welt gebracht hat. Das bedeutet für Röm.5,18-19: durch Adams Sünde sind wir alle verurteilt worden, denn weil sie durch Adam in der Welt war, haben wir auch gesündigt und konnten gar nicht anders (Röm.5,18). So hat uns Adams Ungehorsam alle zu Sündern gemacht (Röm.5,19). Anscheinend haben die Menschen nach Adam nicht mehr die Möglichkeit, sich frei für oder gegen die Sünde zu entscheiden. Denn seit dem Sündenfall Adams ist die Sünde in der Welt (Röm.5,12); ein Beispiel dafür ist der Mord Kains an Abel: die Sünde »lauerte vor der Tür«, und gierte nach Kain (1.Mo.4,7). Sie war schon da (weil Kain böse war?; 1.Mo.4,7), und Kain sollte über sie herrschen (1.Mo.4,7). Kein Mensch ist gerecht. Wenn einer gerecht wäre, so würde er durch seine eigene Gerechtigkeit (d.i. »die Brüder lieben«; 1.Joh.3,14) zum ewigen Leben gelangen (1.Joh.3,14). Die völlige (auch theoretische) Unfähigkeit, als fleischlicher Mensch gerecht vor Gott zu sein, bezeugt die Bibel an etlichen Stellen: -- »darum, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft wider Gott ist; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, sie kann es auch nicht. Die aber im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen.« (Röm.8,7-8) -- »damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden, und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird.« (Gal.2,16) -- »Ich setze die Gnade Gottes nicht beiseite; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.« (Gal.2,21) -- »Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht!« (Röm.7,18) -- »Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.« (Joh.6,63) -- »Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, daß er sehe, ob jemand so verständig sei und nach Gott frage; aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; keiner ist, der Gutes tut, auch nicht einer!« (Ps.14,2-3) -- »Denn es ist kein Unterschied: Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes« (Röm.3,23) -- »Wir wissen aber, daß das Gesetz alles, was es spricht, denen sagt, die unter dem Gesetze sind, auf daß jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.« (Röm.3,19-20) -- »Denn Christus ist, als wir noch schwach waren, zur rechten Zeit für Gottlose gestorben.« (Röm.5,6) Also ist ersichtlich, dass kein natürlicher, fleischlicher Mensch ein Gott gefälliges Leben hätte führen können oder sich gar als vollkommenes Opfer für die Sünden seiner Mitmenschen hätte darbringen können. Wodurch also unterschied sich der Mensch Christus von anderen Menschen, dass ER das Opfer für unsere Sünden sein konnte? -- Christus ist gerecht, wir aber sind alle von Natur aus ungerecht (1.Petr.3,18). -- »Denn als wir im Fleische waren, da wirkten die sündlichen Leidenschaften, durch das Gesetz erregt, in unsren Gliedern, um dem Tode Frucht zu bringen.« (Röm.7,5) -- »Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus. [...] Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt.« (Röm.7,14-15.17) -- »Denn was dem Gesetz unmöglich war (weil es durch das Fleisch geschwächt wurde), das hat Gott getan, nämlich die Sünde im Fleische verdammt, indem er seinen Sohn sandte in der Ähnlichkeit des sündlichen Fleisches und um der Sünde willen« (Röm.8,3) Der Mensch ist von Natur aus fleischlich (Röm.7,14). Das heißt: er ist unter die Sünde verkauft (Röm.7,14), die in ihm wohnt (Röm.7,17) und dem Tode Frucht bringen will (Röm.7,5). Das Gesetz hat das Ziel der Sündenerkenntnis (Röm.3,19-20), nämlich durch den aussichtslosen (Röm.3,20) Versuch, Gerechtigkeit aus Gesetzeswerken zu erlangen und so die Sünde im Fleisch zu verdammen (Röm.8,3). Das sollte das Gesetz leisten, aber Gott wusste um die Aussichtslosigkeit dieses Versuchs, weil der Mensch aufgrund des Sündenfleisches nicht gerecht leben kann (!; Röm.8,3). Darum hat Gott es schließlich selbst erfüllt (Röm.8,3), indem er seinen gerechten (1.Petr.3,18) Sohn sandte, um unser Problem der Sünde zu beheben. Aber erst, nachdem er allen selbstgerechten Menschen durch das Gesetz ihre Sündigkeit und Unfähigkeit zu gottgefälligem Leben nachgewiesen hatte (Röm.3,19-20). Warum wurde Christus Mensch, da ER doch schon vorher, d.i. als Gott sündlos war?: »Fleisch« hat in Röm.8 durchweg die geistliche Bedeutung »Begierden nach Sünde«, und meint nicht das »Fleisch« auf dem Knochen. In diesem Vers wird das explizit an der ersten Verwendung deutlich: dieses Fleisch schwächt die Fähigkeit zur Gerechtigkeit (Röm.8,3). Wie um zu zeigen, dass es im nächsten Teilsatz immer noch um diese Bedeutung von »Fleisch« geht, setzt Paulus hinzu: Christus wurde in der Gestalt (Strong 367: »Form, Gestalt, Ähnlichkeit, gebaut wie«) des sündlichen (!) Fleisches gesandt (Röm.8,3). Das heißt: Christus hat wie wir Begierden nach Sünde gekannt. Die Versuchung zur Sünde, d.i. das Locken des Fleisches (Jak.1,14) ist noch keine Sünde (Hebr.4,15). Und weiter: in diesem Sündenfleisch verdammte Gott die Sünde (Röm.8,3; dasselbe griech. Wort wie auch vorher für »Fleisch«). Das heißt: Gott hatte endlich jemanden gefunden, der die Sünde besiegen konnte, das heißt der allen Versuchungen des Sündenfleisches zur Sünde, denen auch jeder Mensch ausgesetzt ist, widerstand. Dem Menschen verunmöglichte das Fleisch die Gerechtigkeit (Röm.7,23; 8,3a), Christus aber war trotz des Fleisches gerecht (Röm.8,3b). Das zeigt: Gott ist stärker als die Sünde und der Teufel, ER hat die Sünde besiegt - wozu wir zu schwach waren (Röm.8,3 - genau dieser Gedanke). Der Unterschied des Menschen Jesu, der trotz des Fleisches sündlos war, zu uns Menschen, die das Fleisch zur Sünde zwingt, ist also allein der: weil Christus gleichzeitig Gott war, war er stärker als das Fleisch und blieb sündlos. Bestätigung: »Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.« (Hebr.4,15). Wir werden versucht, wenn unser Fleisch uns lockt (Jak.1,14). Und genauso ist Christus versucht worden: als Mensch, angefochten vom Bösen. Doch ohne Sünde (Hebr.4,15) ... wie das? Weil er völlig gleichzeitig Gott selbst war, und Gott selbst ist nicht angefochten vom Bösen (Jak.1,13). Das war die wirklich einzige Möglichkeit unserer Errettung, d.i. die Sünde im Sündenfleisch selbst zu verdammen (Röm.8,3): Es musste jemand kommen, der gleichzeitig angefochten war von der Sünde (Christus als Mensch) und gleichzeitig nicht angefochten war von der Sünde (Christus als Gott; Jak.1,13), um so eben die Sünde zu besiegen. Deshalb ist die Frage, ob Jesus in der Versuchung durch den Teufel angefochten war oder nicht, falsch gestellt: Er war sowohl angefochten (als Mensch, genau wie wir schwachen Menschen; Hebr.4,15) als auch nicht angefochten (als Gott; Jak.1,13). Und weil Christus als schwacher Mensch wie wir angefochten war, hat er wirklich Mitleid mit uns schwachen Menschen (Hebr.1,14)! Die härteste Anfechtung des Menschen Christus sehen wir im Garten Gethsemane (Mt.26,38-44) - kein natürlicher Mensch hätte hier bestehen können, aber Christus war gleichzeitig Gott, und deshalb konnte ER gehorchen. Dass Christus als Gott schon immer sündlos war, war noch kein Sieg über die Sünde im Fleisch - Christus musste auch als Mensch in der Schwachheit des Fleisches sündlos sein! Hier zeigt uns Christus auch, wie der natürliche Mensch (gilt das auch noch für den erretteten Menschen?; vgl. Röm.7) mit Anfechtung umgehen muss (Mt.26,41): das Fleisch ist schwach, d.h. er kann aufgrund des Sündenfleisches in der Anfechtung nicht bestehen, auch wenn er will (»der Geist ist willig«; Mt.26,41). Deshalb soll er beten, erst gar nicht in die Anfechtung zu kommen. Diese Bewahrung vor Versuchungen, in denen jeder natürliche Mensch unweigerlich fallen müsste, wird auch im Vaterunser ausgedrückt: »Und führe uns nicht in Versuchung« (Mt.6,13). Dann folgt im Vaterunser weiter: »[...] sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!« (Mt.6,13). Ist dies die (vor dem erlösenden Tod Jesu!) gesprochene Bitte um den verheißenen Messias, nach Art: »erlöse uns von dem Bösen, das in uns wohnt, von unserem Fleisch. Du allein kannst es, denn Du allein bist stärker als die Sünde, stärker als alle Versuchungen des Fleisches.« Wie sonst wäre die begründende Einleitung von »Denn dein ist das Reich [...]« zu verstehen? Christus nämllich ist es, der uns tatsächlich erlöst hat vom in uns wohnenden Bösen, von unserem Fleisch, dem Todesleib (Röm.7,23-25). Vielleicht wird so auch klarer, warum Jesus sich selbst so oft als Menschensohn bezeichnet: weil er tatsächlich ein Mensch war, ganz genauso wie wir, mit allen Schwachheiten (Hebr.4,15), aber eben auch Gott, mit allen Stärken (Jak.1,13), weshalb ER sündlos war und die Sünde besiegte. Weiter betrachten: Wie sieht die Fähigkeit zu gerechtem Leben des wiedergeborenen Menschens aus? Datum: 2.5.2002 Stelle: Römer 5:12-14 Röm.5,13 sagt: Ohne Gesetz hat ein Mensch keine moralische Schuld, wenn er gemäß seiner fleischlichen Natur sündigt. Er kann ja gar nicht anders. Vgl. dazu MAK zu Röm.3,19-20. Adam hatte das Gesetz, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen essen zu dürfen (1.Mo.2,16-17). Die Menschen von Adam bis Mose hatten gar kein Gesetz (Röm.5,13-14; warum zählt das Gesetz beim Bund mit Noah (1.Mo.9,4-6) nicht?). Adam musste sterben, weil er gegen das Gesetz verstieß (1.Mo.2,17). Ist es dann aber gerecht, dass auch all die Menschen sterben mussten, die ohne Gesetz, d.h. nicht wie Adam, sündigten (Röm.15,14)? Paulus drückt dies hier auch aus: obwohl diesen ihre Sünde nicht angerechnet wurden, mussten sie sterben (Röm.5,13-14). Die Antwort: Der Tod kam durch die Sünde in die Welt (Röm.5,12; 1.Mo.2,17). Alle Menschen starben, weil sie alle gesündigt haben (Röm.5,12). Dabei ist es egal, ob sie freiwillig sündigten oder unfreiwillig. Adam und Eva waren die einzigen, die sich vor dem Sündenfall gegen die Sünde entscheiden konnten, weil sie noch nicht »im Fleisch« waren; sie sündigten freiwillig. Alle anderen Menschen sind »im Fleisch«; sie können nicht anders, als zu sündigen (Röm.8,7-8.16.18). Trotzdem: auch wer unfreiwillig sündigt, muss sterben, das ist eine Gesetzmäßigkeit: »Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unsrem Herrn.« (Röm.6,23) »Darnach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.« (Jak.1,15) »Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tode des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht vielmehr darn, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt? Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut nach all den Greueln, die der Gottlose verübt hat - tut er es, sollte er leben?-: An all seine gerechten Taten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, ihretwegen soll er sterben. [...] Denn ich habe kein Gefallen am Tode dessen, der sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt!« (Hes.18,23-24). Wer sündigt, muss sterben, auch wenn er vorher noch so viele gerechte Taten getan hat! »Die Väter sollen nicht für die Kinder und die Kinder nicht für die Väter sterben, sondern ein jeder soll für seine Sünde sterben.« (5.Mo.24,16) Diese Gesetzmäßigkeit, dass der Sünder sterben muss (!), trotz dass Gott kein Gefallen daran hat (Hes.18,24), und trotz dass der Sünder aufgrund seiner sündigen Natur sündigt, liegt in der Heiligkeit Gottes begründet: »Josua sprach zum Volk: Ihr könnt dem HERRN nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifriger Gott, der eure Übertretungen und Sünden nicht dulden wird.« (Jos.24,19).
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